Wer Mine einmal live erlebt hat, ist entweder nachhaltig geflasht oder haltlos überfordert. Denn in ihrer Musik gibt es kein Mittelding, kein „Mal schauen …“, keine Beliebigkeit und keine Simplizität. Sie verlangt Aufmerksamkeit und Hingabe – beim Machen und beim Hören.
Die Frau, die sich beim Konzert im KA300-Pavillon frei heraus als „keinen einfachen Menschen“ beschreibt und zwischendurch lachend erklärt, dass sie schon auch mal fröhliche Songs schreibt („… aber nicht so oft …“), ist mit Haut und Haaren Künstlerin.
Vielschichtig und eigenwillig: Mine im Konzert
Mines Schaffen ist eigenwillig, vielschichtig, reflektiert, oftmals melancholisch bis elegisch, und definitiv nichts zum Nebenbei-Hören. Sie bezieht ihre Einflüsse aus Indie, Chanson, Pop, Electro. Die mit Loops und Samples gespickten Arrangements sind dennoch transparent genug für ihre dunkle Charakterstimme und Texte, die unter die Haut gehen – besonders wenn sie wie in Karlsruhe in reduzierter Duo-Besetzung vorgetragen werden.
Lilabungalow live im KA300-Pavillon in Karlsruhe
Auch Lilabungalow sind nicht gerade das, was im stets fröhlich überdrehten Mainstream-Radio mit „den besten Hits aus den 70ern, 80ern, 90ern und von heute“ laufen könnte – wenngleich die grobe Richtung stimmt und sogar einige Konzertbesucher zum Mitzappeln anregt. Viel Drive, einem Schuss Selbstironie und einem druckvoll rausgehauenen Beat sei Dank (ein Hoch auf die Rhythmusabteilung Dave-Daniel Bönsch am Bass und René Kolditz an den Drums). Die in knallenge Silber- und Gold-Glitzerklamotte gewandete Band ist irgendwo zwischen 80ies-Pop, Indierock sowie Electro-/Disco-Beats zu verorten und hat Anfang des Jahres mit „Peace to Gold“ ihr zweites Album vorgelegt (reinhören über Soundcloud).
Fotos von Mine live in Karlsruhe, 8. August 2015
Ein paar visuelle Eindrücke vom Konzert mit Mine am 8.8.2015:
Fotos von Lilabungalow live in Karlsruhe, 8. August 2015
Ein paar visuelle Eindrücke vom Konzert mit Lilabungalow am 8.8.2015:
Hier kommt nicht der namensgebende Titel zum Artikel, sondern der Song „Katzen“ von Mine, weil er sie gut beschreibt, wie ich finde:
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Meine ausführliche Kritik erscheint am 10.8.2015 in den Badischen Neuesten Nachrichten, Karlsruhe (zum Vergrößern anklicken).
Die aktuelle CD von Mine kann man übrigens bei Amazon kaufen oder im kleinen Plattenladen um die Ecke. Jeder, wie er mag!
Das gilt natürlich auch für „Peace to Gold“ von Lilabungalow.
Text, BNN-Kritik & Fotos: Elisa Reznicek, lebelieberlauter.de 2015